Glück und Freude

 

 

Es ist immer möglich, über einen Umweg ein Ziel zu erreichen

(Theodor Reik, amerikanischer Psychologe, 1888-1969)

 

Es begann an einem dieser wunderbar milden Frühlingstage.

Das Wetter war lau, ich zog mir leichte Kleidung an und machte mich auf den Weg.

 

Es war einer dieser Tage, an dem man alles erneuern möchte.

Neue, helle Kleidung, neue Motivation.

Inneres Strahlen.

Das man hinausträgt in die Welt.

 

Es war so ein Tag, an dem man sich wundert, wenn man mitten auf der Straße geht und die Menschen, die links und rechts an Dir vorbeiziehen, mit einem Lächeln zu Dir sehen.

Weil Du etwas ausstrahlst.

Das Du selbst nicht benennen kannst.

Lebensfreude vielleicht.

Die Leichtigkeit des Seins?

Alles stimmt.

Und ist in Ordnung.

In dem Augenblick.

 

Alles ist mild.

In Dir und um Dich herum.

Du könntest die Welt aus den Angeln heben und sie umarmen.

Du hast unendliche Kraft.

Und Du möchtest alles um Dich herum umstrahlen mit Deinen schönen Gefühlen.

 

Es war so ein Tag, an dem ich Dich traf.

 

Ich erinnere mich noch genau, was ich sah und dachte, als ich morgens beim Frühstück in meiner Küche saß und aus dem Fenster schaute.

Ohne Brille.

Dann sehe ich alles etwas unscharf.

Ich gucke von meinem Platz aus auf fünf Bäume, die eng beieinander stehen.

Wie eine innige Familie.

Die sich gegenseitig beschützt und hält und wärmt.

Und bei Stürmen zueinander steht.

 

Ich dachte so, daß diese Bäume nicht mehr so kahl, nackt, wie Wintergerippe, aussehen.

Sie praller werden.

Voller Knospen sind.

Mehr und mehr undurchsichtig.

Lebendig.

Schön.

 

Schon dieser Morgen begann mit warmen, guten Gefühlen.

Ich fühlte mich wohl.

Mutig.

Leicht.

 

Ich hatte frei und einiges vor.

War auch dankbar an diesem Tag.

Spürte innere Ruhe in mir.

Nichts mußte, alles konnte.

War offen für Neues.

 

Was man aussendet, kommt zu einem zurück.

Es konnte nur ein guter Tag werden.

 

Wie immer, wenn ich durch die Stadt gehe und Dinge zu erledigen habe, bin ich so in mir.

Sehe oft weder links noch rechts jemanden.

Sehe eigentlich mehr von innen heraus.

Bekomme schon mit, was um mich herum passiert, aber ich sehe nicht Gesichter oder Menschen.

Verpasse darum auch Bekannte, die direkt an mir vorbeigehen.

Ich fühle das Drum Herum eher intuitiv, als daß ich es sehe.

 

Und dabei traf ich Dich.

In diesem Moment der Innerlichkeit.

Sah Dich gar nicht.

Aber Du mich.

Wir liefen direkt aufeinander zu.

 

Es war einer dieser Momente, die einfach passieren.

Plötzlich.

Unverhofft.

Tausend mal herbei gesehnt.

 

Es war Liebe auf den ersten Blick.

Du warst so schön.

Für mich.

Freundlich.

Aufmerksam.

Mir zugewandt.

Angenehm.

Gepflegt.

Gute Zähne, schöne Hände, flotte Kleidung.

Mit einem Lächeln auf den Lippen.

Mein Alter.

Eigentlich äußerlich gar nicht mein Typ.

Aber, es sprang dieser berühmte Funke über.

Sofort.

Ich mochte Dich auf Anhieb.

Es war Deine Art, die mich berührte.

Dein jungenhaftes Lächeln.

Dein Blick.

 

Ich bin eher schüchtern.

Überspiele das oft mit einer selbstbewußten, großen Klappe.

Diesmal konnte ich nur lächeln.

Tausend Gedanken surrten durch meinen Kopf.

„Oh man, der wär´s.

Aber, Männer in dem Alter sind meistens vergeben.

Ich lächle ihn einfach nur an.

Ich könnte ihn spontan küssen…“

 

Wahrscheinlich ging es Dir ähnlich.

 

Du sahst mich an.

Wir lächelten immer noch.

Wollten weiter gehen.

Und dann fragtest Du mich zum Glück, ob ich Lust auf eine Tasse Kaffee hätte.

Wirklich?

Sollte mir so etwas passieren?

In meinem Alter?

Oh ja, ich hatte Lust.

Und Zeit auch.

Egal, meine Erledigungen konnten warten.

 

Es wurde ein unkompliziertes, angenehmes, fröhliches Gespräch.

Ohne Husten, ohne Verschlucken, ohne Versprecher, ohne rot zu werden.

Oder andere Peinlichkeiten.

Einfach wunderschön.

Du machtest es mir leicht.

 

Ja, es sprang dieser berühmte Funke über.

Eben mal so.

Wie man es liest.

Und sich erträumt.

 

Ich konnte mich an Deinen Augen einfach nicht satt sehen.

Hätte gerne Deine Hand gehalten.

Oh man, ich kenne mich.

Neige zu Übertreibungen.

Bin so ein Mensch: ganz oder gar nicht.

Sofort.

 

Aber, ich habe mich zurückgehalten.

Wollte mich nicht gleich verlieren.

Hatte Lust viel mehr von diesem Mann zu erfahren.

Ihn kennen zu lernen.

Langsam.

Ich hatte alle Zeit der Welt.

Plötzlich.

Obwohl ich schon so lange einen neuen Partner herbei sehne.

Längst innerlich dazu bereit war.

Meinem Leben einen neuen Sinn geben wollte.

Mit Mann an meiner Seite.

Einer meiner Herzenswünsche.

 

Wir saßen eine ganze Weile zusammen.

Erzählten uns Dinge aus unserem Leben.

Zuerst nur Oberflächliches.

Tasteten uns ab.

Hatten Lust mehr vom Anderen zu erfahren.

 

Ich wollte es wissen.

Fragte, ob es da eine andere Frau in seinem Leben gab.

Fragte es mehr durch die Blume.

Wenn Sie verstehen.

Also, wer ihn denn so passend und geschmackvoll eingekleidet hätte.

Ob das seine Frau tut.

 

Ich bin vom Fach.

Sehe, ob Kleidung zusammen paßt.

Farblich.

Oder die Hosenbeine lang genug sind.

Und auch sonst alles harmonisch aufeinander abgestimmt ist.

Erkenne Qualität.

Das alles sehe ich in einer Millisekunde.

Gehört zum ersten Eindruck sozusagen.

 

Nein, er war seit Längerem Solo.

Hat auch Kinder.

Erwachsene.

Und ist ohne Altlasten.

Einen tollen, befriedigenden und ausfüllenden Job hat er auch.

Kluger Kerl.

Offen.

Weltgewandt.

Sehr freundlich und aufmerksam dazu.

Alte Schule.

Das mag ich.

Höflich und zuvorkommend.

 

Ich konnte mein Glück kaum fassen.

Wo war der Typ nur so plötzlich her gekommen?

Es war, als hätte ich nur auf so einen wie ihn gewartet.

Das Warten hatte sich gelohnt.

 

Er war auch noch Rostocker.

So wie ich.

Passend.

 

Wir mochten uns nicht trennen.

Tauschten Telefonnummern aus.

Ich gab ihm meine Karte.

Da konnte er gleich lesen, was meine Hobbys sind.

Wie ich ticke.

Wenn er danach noch mehr von mir wissen wollte,

dann wäre er schon mal vorerst der Richtige.

Wir werden sehen.

 

Zum Abschied gaben wir uns einen Klem (norweg.=Umarmung).

Also, umarmten uns freundschaftlich.

Tasteten uns ein wenig ab.

Was war da unter der Jacke?

Welche Figur verbarg sich darunter?

Kleine erste Körperlichkeiten.

Wir sind ja nur Menschen.

Mann und Frau.

Da macht man so was.

Egal, wie alt man ist.

Ein wenig Erotik ist immer im Spiel.

Ich mag das.

Sehr sogar.

 

Mein Gott, ich hatte Schmetterlinge im Bauch.

Ging das schnell.

Und so unerwartet.

Ja, so ist das Leben.

 

Ich schwebte nur noch so vor mich hin.

Als ich weiter ging.

Fühlte mich plötzlich so heil.

So gesund.

So ganz.

So strahlend.

Auch schön.

Noch mehr, als schon vor ein paar Stunden.

Unfaßbar.

Herrlich!

Mehr!!!!!!!!!!!!

 

Ich hätte die Welt umarmen können.

Alles war plötzlich so leicht.

Das Leben so einfach.

 

Ich mußte aufpassen.

Wie gesagt, ich neige zu Übertreibungen.

Nicht anrufen!

Sei klug Gabi!

Ich kenne mich.

Bin sehr spontan.

Überrumpele manch einen.

Das wollte ich nicht.

Nichts kaputt machen.

Das kleine Pflänzchen langsam wachsen lassen.

Wenn ER es auch möchte.

Laß ihn kommen.

 

Oh man, war das schwer.

Ich schaffte es.

Blieb standhaft.

Mußte es nicht lange bleiben.

Er meldete sich umgehend.

Noch am gleichen Abend.

Am Telefon kann man manches leichter sagen, als wenn man sich in die Augen schaut.

Es wurde ein unkompliziertes, ehrliches, offenes Gespräch.

Sooo herrlich.  

Wir lagen bei Vielem auf gleicher Wellenlänge.

Traumhaft.

 

Dennoch: abwarten.

In meinem Alter wird man vorsichtig.

Trotz allem.

Will keinen Schmerz mehr.

Davon hatte man genug.

Langsames Abtasten, ist die Devise.

 

Gelerntes anwenden.

Ich, meine Spontaneität zurück schrauben.

Ohne mich zu verbiegen.

Aber, ein wenig klug sein kann nicht schaden.       

 

Wir redeten lange.

Ich erfuhr Manches von seiner Familie.

Erzählte ihm von meinen Kindern, meiner Mutter, meinem Leben in Norwegen und Spanien.

War stolz, so Vieles erlebt zu haben.

Auf ein intensives Leben bis dato zurückblicken zu können.

Hatte einiges zu berichten.

Er hörte gut zu.

Ich ihm interessiert auch.

Zuhören können ist eine wichtige Eigenschaft.

 

Dann verabredeten wir uns für den übernächsten Tag.

Mein Gott, war ich aufgeregt.

Was sollte ich bloß anziehen?

Ich hatte einfach nichts.

Auch wenn meine Schränke aus allen Nähten platzten.

Uff, war das aufregend.

Mein Darm spielte verrückt.

 

Gab es so etwas?

In meinem Alter sollte man abgeklärter sein.

Nichts da.

Ich kam mir vor, wie ein verknallter Teenager.

Ewig nicht gehabt.

Solche intensiven Gefühle.

In meinem Kopf schwirrte alles!

Ob ich wohl ein vernünftiges Wort hervorbringen konnte bei unserem Treffen?

Oder grinste ich nur deppert vor mich hin?

Bloß jetzt nicht darüber nachdenken.

Erstmal ankommen.

Und dann wird man sehen.

 

Haare lagen gut,

Kleidung hob meine schlanke Figur hervor.

Mein Bauch war flach.

Ich war geduscht.

Zähne geputzt.

Nägel frisch lackiert.

Oben wie unten.

So konnte ich mich zeigen.

Fühlte mich selbst schön.

Trotz der alten Klamotten.

Witzig.

So alt waren sie nicht.

Nur eben nicht nagelneu.

 

Und dann sahen wir uns wieder.

 

Dies war nun also ein richtiges Date.

Nach so vielen Jahren mal wieder.

Ein Mann wollte mich treffen.

Ich ihn.

Die Herzen und Gefühle purzelten nur so hin und her.

 

Er hatte sich genauso zurechtgemacht wie ich.

Das sah und roch ich.

Ich bin ein Nasen- und Augenmensch.

Nägel gepflegt.

Haare ordentlich.

Frischer Atem.

Dezentes After Shave.

Flotte Klamotten.

Sehr passend!

Nicht zu jugendlich.

Nicht wie alter Mann.

Angenehm.

 

Wir Beide mit Sonnenbrillen auf den Augen.

Dahinter kann man sich erstmal verstecken.

Sicher ist sicher.

Beim Erzählen wird sie dann aber abgenommen.

Oder hochgeschoben.

Ist sonst unhöflich!

Man muß sich in die Augen schauen können.

Die Augen sind die Spiegel der Seele bekanntlich.

 

Wir taxierten uns ganz sacht mit unseren Blicken.

Was wir sahen, gefiel uns spontan wieder.

Wir wollten uns berühren.

Uns langsam auch körperlich vortasten.

Taten dies durch ein herzliches Umarmen bei der Begrüßung.

Wieder mit den sehr wachen Sinnen.

Einfach schön.

Angenehm.

Er roch so gut.

Ich konnte ihn also riechen.

Ich merkte, er mich auch.

Auch ich hatte ein leichtes, gutes Parfüm, aufgelegt.

 

Ich schmolz dahin.

Gerade stehen, Gabi!

Konversation, Gabi!

Zuhören, Gabi!

Lächeln nicht vergessen!

 

Er redete gar nicht.

Ich auch nicht.

Wir waren so mit dem Fühlen unserer Nähe beschäftigt.

Das Herz klopfte uns bis zum Halse.

Uns Beiden.

 

Wir gingen Hand in Hand.

Einfach so.

Durch Warnemünde.

Das mag ich so sehr.

Er auch.

Meine Heimat im Herzen.

Seine auch.

Wir wanderten langsam runter ans Wasser.

Und dann am Strand entlang.

Das Wetter meinte es gut mit uns.

Es war so mild.

Ruhig.

Kaum Wind.

Ich traute mich ohne Schuhe und Strümpfe zu gehen.

Wollte mich cool zeigen.

Bin ja Winterbaderin.

Er machte es mir nach.

 

Es war so schön.

So unbeschreiblich.

Findet man genug passende Worte, um dies Gefühl der Innigkeit, nach so kurzer Zeit, zu beschreiben?

Ich wollte es festhalten.

Das war es, was ich mir so sehr gewünscht hatte.

ZWEISAMKEIT.

Ein Lächeln auf den Lippen.

Der Zauber des Anfangs.

Lange festhalten.

 

Es wurde ein unvergeßlicher Tag.

Wasser, Sonne, angenehme Temperaturen.

Ein erster, flüchtiger Kuß.

Gute Gespräche.

Angenehmes Zuhören.

Zugewandtsein.

 

Dann küßten wir uns.

Auf unseren Jacken sitzend.

Wirklich.

Richtig.

Nach wie vielen Jahren das erste Mal wieder?

Oh man, konnte ich das noch?

 

Ich fühlte mich nun begehrt.

Schön.

Vollkommen.

Als richtige Frau.

Ein Mann wollte mich.

Mit Haut und Haaren.

So ganz.

Trotzdem, daß ich nicht mehr taufrisch war.

Mit leichten Lackschäden sozusagen.

Ich wollte ihn.

Spürte dies Kribbeln in mir.

 

Für die Liebe ist man nie zu alt!

 

Ich bin ein FKK Fan.

Gehe am Liebsten ohne Kleidung, wenn es paßt.

Am Strand auf jeden Fall.

Gerne auch zu Hause.

Tat dies lange schon nicht mehr.

Falten fand ich an Stellen meines Körpers, wo ich sie nicht leiden mochte.

Egal.

Wenn man liebt, sich geliebt fühlt, ist man schön.

Komischer Weise auch straffer.

Wirkt jugendlicher.

Geht aufrechter.

Die Haut zieht sich zusammen.

Als wenn sie einem die Freude einer frischen Ausstrahlung machen will.

Tut sie sicher auch.

Herrlich.

Danke!

Schönheit kommt von innen!

 

Und dann wurde es kühl am Strand.

Wir bummelten zurück zum Auto.

Mit diesen guten Gefühlen im Bauch.

Und in der Seele auch.

Er fuhr mich nach Hause.

Setzte mich ab.

Küßte mich zum Abschied.

Wir wollten es ja langsam angehen lassen.

 

Die Lust aufeinander war geweckt.

Das Interesse auch.

Was für Schmetterlinge im Bauch.

 

Wieder telefonierten wir.

Diesmal rief ich an.

Es paßte.

War angebracht.

Wir fühlten das Gleiche.

 

Dann lud ich ihn zu mir nach Hause ein.

An einem Abend.......

 

Das Wetter hielt sich.

Sicher extra für uns.

 

Wir saßen auf meinem Balkon.

Ich hatte ein paar Häppchen vorbereitet.

Der Sekt stand kühl.

Kerzen brannten.

Wir spürten dies Kribbeln im Bauch.

Wieder.

Ich fühlte mich so wohl in seiner Nähe.

So unbeschwert.

Er sich auch in meiner.

Und gestand mir dies.

 

Wir redeten.

Hielten Händchen.

Aßen, tranken.

Wollten uns ganz nah sein.

Ein Feuer loderte auf.

Und drohte uns zu versengen.

Wenn wir nicht endlich nachgaben.

 

Dann, wir waren beide bereit, nahm ich ihn mit in mein Schlafzimmer.

Frisch bezogene Betten.

Extra angeschaffte Bettwäsche.

Nur für ihn und mich.

Alles neu.

 

Wir waren uns so nah.

Wir wollten EINS sein in unseren großen Gefühlen.

Wir wollten miteinander verschmelzen.

Uns dem Anderen hingeben.

Verschenken.

Hatten so viel Liebe zu geben.

Und zu nehmen.

Ließen uns Zeit.

Erforschten uns.

Öffneten uns vollkommen ohne Scheu.

Erkundeten das bereits vorsichtig Ertastete und Gesehene.

Achtsamkeit.

Hingabe.

Glückseligkeit.

 

Es war ein Abend, eine Nacht, die sich für immer in mein Gedächtnis einprägt.

Tiefster Frieden,

Gelassenheit,

unendliche Befriedigung,

vollkommene Harmonie,

hüllten uns ein.

 

Und seitdem treffen wir uns regelmäßig.

Fühlen uns zueinander hingezogen.

Mögen so gerne miteinander sein.

Können manchmal nicht ohne einander.

Lieben es zu reden, zu lachen und unsere Körperlichkeit.

Halten uns einfach nur fest.

 

Wir lassen dem Anderen die Freiheit, die er braucht.

Wer frei ist, kommt gerne frei - willig zum Partner.

Wir leben Toleranz und innige Partnerschaft.

Wir können miteinander reden und lachen.

Entdecken, daß unser Humor sehr ähnlich ist.

Freuen uns auf kommende Stunden.

Planen eine gemeinsame Zukunft.

Beziehen den Anderen in unsere Lebenspläne und Wünsche mit ein.

In unsere Gedanken.

Und philosophieren zusammen.

Gehen auch Schritte zurück, zum Wohle des Geliebten.

Güte bestimmt unser Leben.

 

Unsere ersten Gedanken am Morgen sind DU und WIR.

Und die Letzten abends auch.

 

Ich fühle mich angekommen.

Ich fühle, daß Warten und Geduld sich gelohnt haben.

Ich fühle, wie sich auch der klitzekleine Rest von alter Lebensbitterkeit aufgelöst hat.

Verflogen ist.

Ich fühle mich heil und ganz!

 

Meine Seele ist so glücklich.

Mein Körper erfreut mich darum mit strahlender Gesundheit.

Überall.

 

Ich hatte vor Jahren einen Traum:

 

Es klingelt an meiner Tür.

Ich öffne erstaunt, denn ich erwarte niemanden.

Ich traue meinen Augen kaum.

Es ist die LIEBE.

Ich habe so lange auf Dich gewartet“ sage ich glücklich, mit Tränen in den Augen und bitte die LIEBE herein.

Ich frage sie: „Wie lange kannst Du bleiben?“

Für immer, wenn Du magst“, antwortet die LIEBE zärtlich.

Und ich verspreche ihr, von nun an besser auf sie aufzupassen.

 

Es hat an der Tür zu meinem Herzen geklingelt.

Und ich öffnete diese Tür.

Ganz weit!

 

Dies ist das Sinnbild all dessen, was ich nun erlebe.

Jeden einzelnen Tag.

 

Als ich soweit war, mich zu öffnen für den Prozeß des Lebens,

bereit war, im Fluß des Lebens voller Vertrauen zu schwimmen,

mich nicht mehr sträubte gegen Neues,

alten Groll und Schmerz,

auch Bitterkeit dem Leben gegenüber ablegte,

die Vergangenheit voller Vergebung dankbar losgelassen hatte,

da kam ER in mein Leben.

 

Und nun kann ich mein Glück manches Mal kaum fassen.

Aber, er ist ja da und zeigt mir durch seine Liebe, daß es ihm genauso geht wie mir.

Und wir sehen uns in die Augen und danken dem, der so ein bißchen nachgeholfen hat.

Damals, am ersten Tag, als wir uns ganz zufällig trafen.

 

Zufall?

Wer mag das schon glauben?

 

Geduld ist das Pflaster für alle Wunden

(Miguel de Cervantes, span. Dichter, 1547-1616)