Hoffnung

 

Wenn wir Menschen auf die Welt kommen, sind wir so ganz frei von Beeinflussung.

Von Eindrücken, die Abdrücke hinterlassen.

Wir sind wie ein unbeschriebenes Blatt Papier.

Das Leben wird als spannend, aufregend und interessant empfunden, neugierig betrachtet.

Alles ist unbekannt.

Wir saugen es in uns auf.

Können nicht genug davon bekommen.

Wir sind Wunschkinder, geliebt, in Freude empfangen und können es nicht erwarten, dies Leben zu erkunden.

 

Ich gehe hier, bei meinen Gedanken, vom positiven Beginn eines Lebens aus.

 

Dann beginnt unser Leben außerhalb der schützenden Hülle der Mama.

Außerhalb ihres Bauches.

Wir erkennen, daß es Licht gibt, manchmal auch Dunkelheit.

Daß wir selbst einmal gute Stimmungen haben, aber urplötzlich ist uns zum Weinen zumute.

Zum Glück sind da unsere Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel, Geschwister, die uns in tiefer Liebe durch diese Zeiten tragen.

Glückseligkeit.

 

Wir werden älter.

Sitzen, Krabbeln, Laufen.

Fallen oft hin.

Stoßen uns.

Au, das tut weh.

 

Lernen, daß man üben muß, um etwas gut hinzukriegen.

Vertrauen ganz selbstverständlich unseren eigenen Kräften.

Und der Liebe und Hilfe der Familie.

Haben Urvertrauen.

Wir sind nicht alleine.

Irgend jemand ist immer da, der uns hilft.

Wir brauchen nur zu rufen, zu fragen.

Oft kommt auch einfach jemand, der sieht, wie wir uns abmühen und greift uns unter die Arme.

Es wird schon.

 

Dann befreien wir uns so langsam aus den Armen, der Aura, unserer Allernächsten.

Das kann ich alleine.

 

Probieren.

Scheitern.

Stehen auf.

Üben erneut.

Geschafft.

Ich bin so stolz!

 

Wir werden von unseren klugen Eltern gelobt, motiviert.

Dadurch zu Dingen und Leistungen angespornt, die wir uns beinahe nicht zutrauen.

Alle unsere Fragen werden ernsthaft beantwortet.

Altersgerecht, ohne Tabu.

Ehrlich.

Es gibt niemals dumme Fragen.

Wir vertrauen der Weisheit der Erwachsenen.

Fühlen uns sicher in ihrem Schoß, zu dem wir immer wieder zurückkehren.

Und lernen so viel.

Sind stark.

Wagen uns an Dinge, die manch einer nicht wagt.

Sind stolz und kraftvoll.

Ich kann das, juhu!

 

Und dann, eines Tages, sehen wir das Unrecht auf der Welt.

Daß es Anderes gibt, als nur das Gute, Warmherzige, Schöne, Liebevolle.

Wir sehen Hunger, Not, Verfolgung, Vergewaltigung, geknechtete Menschen und Tiere.

Krankheiten, Krieg, Folter und Leid.

Neid, Mißgunst, Machtdenken.

Krankheiten und Sterben.

Zum Glück recht weit weg.

Gehört hatten wir das schon.

Gesehen, gar erlebt, noch nie.

Ist das Leben, diese Welt, doch ein gefährlicher Ort?

 

Aber, mit unserer Kraft, unserem Familienzusammenhalt,

unserem Willen Gutes zu tun,

Anderen zu helfen,

kann uns nichts geschehen.

Wir schaffen das.

 

Denn Liebe wird uns tragen.

Selbstbewußtsein und der Glaube an uns selbst, läßt uns zu hilfsbereiten Menschen werden.

 

Du bist Dir Deiner inneren Kraft bewußt und glaubst an das Gute.

Den guten Kampf.

Du hast erfahren, daß Leben aus Gewinnen, Lachen, Freude und Zusammenhalt besteht.

Du kannst Dich auf Deine Nächsten verlassen.

Ich bin mutig!

 

Dann geschieht etwas, vielleicht in Deinem direkten Umfeld, mit dem hast Du im Leben nicht gerechnet.

Ein Schicksalsschlag, der Dich tief bis ins Mark trifft.

Erschüttert.

 

Du stürzt.

Fällst tief.

Ins Bodenlose.

Der Dir so nahe geht, daß Du die Welt nicht mehr verstehst.

Der Dich am guten Leben zweifeln läßt.

An Gott sogar, weil Du immer an ihn glaubtest.

Weil Du dachtest, daß diese Liebe und diese Kraft Dich tragen und Du dadurch unverwundbar bist.

 

Du möchtest weglaufen aus diesem Leben, das Dir bisher so viel Gutes bescherte.

 

Du bist paralysiert.

Stumm.

Plötzlich schwach.

Ohne Glauben.

In den Sinn des Lebens.

In Dich selbst und Deine innere Kraft.

Obwohl Du Dich so stark wähntest.

 

Du hast erfahren, daß Du nicht helfen konntest vielleicht.

Obwohl Du Dich doch so sehr angestrengt hast.

Obwohl Du doch Deine ganze Kraft einsetztest.

Sogar über Dich hinausgewachsen bist.

Schwäche ist so peinlich.

 

Du traust Dir nichts mehr zu.

Wirst krank.

Dein Körper tut weh, zeigt Dir, daß mit Deiner Seele etwas nicht in Ordnung ist.

Du ignorierst dies.

Willst es nicht sehen.

Keinen Schmerz spüren.

Der andere war zu schlimm.

 

Du verschließt Dein Herz.

Machst zu.

Legst das Buch Deines Lebens zur Seite.

Bloß nicht darin lesen.

Bloß keine Gefühle zulassen.

Nähe schon gar nicht.

Bitte nicht.

Nein, das tut nur weh.

Krise!

 

Lieber verschließt Du Dein Herz und lebst Dein neues Leben nur für Dich.

Ganz unaufgeregt.

Ein wenig auch für andere.

Natürlich.

 

Aber, Deine Kraft hat Grenzen.

Das hast Du ja erfahren.

Am Besten ist es, sich aus dem Lebensgetümmel heraus zu halten.

Alleine zu leben hat viele Vorteile.

Ohne Verantwortung zu sein erst recht.

Endlich Ruhe!

 

So geht es Dir ganz gut.

Die Tür zu Deinem Herzen ist nur einen Spalt breit geöffnet.

Du bist immer auf der Hut, um sie schnell schließen zu können.

Wirkliche Nähe läßt Du nicht mehr zu.

So umgehst Du erneute Schmerzen.

Ich bin so alleine.

 

Dein Körper muckt.

Egal, dann läßt Du die Ärzte eben noch ein Stück herausschneiden.

Oder einen Fremdkörper einsetzen.

So geht es ganz gut.

Du hast Dich eingerichtet.

Kein Streß, keine Unannehmlichkeiten.

Keine Verantwortung.

 

Aber auch keine wirkliche, warme Liebe.

Kein Getragen werden.

Keine Geborgenheit.

Kein weicher Körper, der nachts neben Dir liegt und Dich wärmt.

Kein gemeinsames Aufstehen am Morgen.

Lachen, Flirten, Spaß haben.

Hand in Hand gehen durch den Tag.

Geistiger, seelischer Austausch in Liebe.

Keine gegenseitige Hilfe, wenn es mal anstrengend wird, das Leben.

Kein schöner, liebevoller, zärtlicher, befriedigender Sex.

Einsamkeit.

 

Deine Seele hat einen Knacks bekommen.

Das sieht ein Blinder mit dem Krückstock.

Dein Körper ist anfällig geworden.

Das erkennst Du selbst.

Und weißt intuitiv um die Ursachen Deiner Leiden.

 

 

Wo sind die Lehren, die das Leben Dir aufgab zu lernen.

Zu erkennen.

Zu verstehen, daß es nicht nur HOCHs, sondern auch Tiefs gibt.

Und, daß man hier ist, um sie zu meistern?

In der Erden-Lebensschule.

Zu erleben, zu lernen, sich auszuruhen und dann weiter zu gehen.

Das ist der Lauf der Welt.

Das gehört zu unserem Lebensplan.

Den wir uns einst selbst erstellten.

Weißt Du noch?

 

Wo ist die Kraft, mit der Du in dies Leben kamst?

Wo Deine Verantwortung, die Du für Dein Leben hast?

Wo ist Deine kindliche Unbefangenheit?

Dein Glaube an Dich selbst?

Deine immense Macht und Deine Fähigkeiten?

Dein Glaube an Deine Familie, Kameraden, guten Menschen um Dich herum? 

Wo sind Deine immerwährende Hoffnung und Dein Vertrauen?

Wo?

 

Was ist mit Deinem liebenden Herzen geschehen?

Wo ist der Mensch, als der Du in dies Leben entlassen wurdest?

Wo ist Deine Verantwortung, die Du einfach hast?

Für Dich und andere?

Auf jeden Fall für die, die Du Dir vertraut gemacht hast!

 

 

Besinne Dich auf Dich selbst.

 

Vertraue wieder.

 

Laß echte Gefühle zu.

 

Werde nun heil.

 

Du kannst das.

 

 

Sieh, wer Dir Gutes will in Deinem Leben.

Wer gut für Dich ist und Dir nur das Beste wünscht.

Wer Dich trägt, so daß Dein Leben schöner, ausgefüllter, leichter und gütiger wird.

Öffne Dein Herz und Deinen Verstand, steh diesen Menschen bei und hole Dir den Glauben an das Gute zurück.

Liebe Dich auch selbst.

Das kannst Du.

 

 

Laß einen Wirbelwind durch Deine ergraute Aura, Deine müden Zellen,

rauschen, pusten, blasen.

Damit sie leuchten, wieder frisch erscheinen.

Ich helfe Dir dabei.

 

Vergiß nie, was Du erlebtest und bis hierhin schon lernen durftest.

Das ist eine Ehre für Dich!

 

Aber nun ist es an der Zeit, die Liebe wieder zuzulassen.

Gefühle auch.

Daß Wärme Dein Herz durchflutet.
 

Laß es zu.

Öffne Dich.

Und Dein Herz.

 

Zünde Deinen Ofen an.

Damit Du und andere sich daran erwärmen können.

 

Fülle Deinen Tresor mit LIEBE und Güte auf und teile großzügig Deine Geschenke aus.

Verteile sie mit vollen Händen.

So, wie Du es gewöhnt bist.

Wie Du es erlebtest als Kind.

Selbst so viel davon erhalten hast.

Im Laufe Deines Lebens.

Zuwendung.

Sich einander zuwenden!

 

Laß Unbefangenheit Dein Herz erstrahlen.

Schäme Dich niemals Deiner Schwächen.

Sie machen Dich menschlich und schön.

Andere haben auch welche.

Denn niemand ist perfekt.

 

Erinnere Dich daran, daß

LIEBE HEILT,

LIEBE ALLES ÜBERWINDET.

 

Das hast Du sooft in Deinem Leben schon erfahren.

 

Zünde Dein Licht an, so daß es weit leuchtet.

Damit wir alle es sehen und es uns im Dunkeln leuchtet.

So, wie Du es immer wolltest.

 

 

Und nun nimm Dir ein neues Buch.

Buch des Lebens.

Eines mit leeren Seiten.

Kopiere Wichtiges von dem, was Du erlebtest und lernen durftest.

Erinnere Dich!

Alle Umwege, die Du gegangen bist, laß weg.

 

Und dann fängst Du an zu schreiben.

Die leeren Seiten mit Neuem aufzufüllen.

Vielleicht mit der Überschrift:

LIEBE, GLÜCK und LEBENSFREUDE.

 

Wie spannend!

 

Fang an.

 

Warte nicht länger.

 

Jetzt.

 

Deine Lebenszeit ist bemessen.

 

Wach auf und nutze den Tag!

 

Wir brauchen Dich!