Wenn die Liebe siegt

Sie haben sicher schon von diesen wunderschönen Liebesgeschichten gelesen oder solche Filme geschaut?

Meistens haben sie ein HAPPY END.

Ein Glück!

Man fiebert mit den Protagonisten und hofft die ganze Zeit, daß es gut ausgeht.

Daß sie sich bekommen.

Daß die Liebe, nach allem möglichen Hin und Her, zum Schluß siegt.

Kommt es dann so, ist man froh.

Drama und Probleme will kaum jemand sehen.

Wir alle mögen es, wenn etwas gut ausgeht.

Das läßt uns hoffen.

Das läßt uns an ein gutes Leben glauben.

 

Ich traf meine Lebensliebe vor mehr als 22 Jahren.

Wir liebten uns so sehr, daß ich mein gewohntes Leben aufgab und zu ihm in ein fremdes Land zog.

Dort fühlte ich mich unglaublich einsam, entwurzelt und faßte nie wirklich fuß.

Obwohl ich es 3x versuchte.

Auch machte ich den Fehler, sein Leben zu leben und meine Interessen zu negieren.

Ich wußte nicht, wie ich sie umsetzen konnte.

Wagte nicht, darüber zu sprechen.

Warum nur?

 

Nach sehr vielen Versuchen zusammen zu leben,

sei es in dem für mich fremden Land oder in meiner Heimat,

scheiterten wir kläglich und trennten uns.

 

Wir sahen uns viele Jahre lang nicht wieder.

Manchmal hörten wir voneinander.

Mehr war da nicht.

Nur die Liebe, dieser kleine, freche Amor, ließ uns einfach nicht los.

Wir beide mußten ständig aneinander denken.

Sehnten uns nach dem fehlenden Teil.

Die ganze Zeit!

Probierten dies und jenes an Partnerschaften.

Es funktionierte nie!

 

Plötzlich stand ich also alleine da.

Glaubte, ich könnte es nicht aushalten.

Kein Partner, die Kinder waren längst aus dem Haus.

Es war oft totenstill um mich herum.

 

Das war eine neue Erfahrung.

Denn seit meinem 16. Lebensjahr war immer ein Verlobter, Ehemann, Lebenspartner, Kinder, irgend jemand also, um mich herum.

 

Diese Zeit des Alleine-Lebens sollte ganze acht! Jahre lang anhalten.

Ich gewöhnte mich schließlich an ein Leben ohne Kind und Kegel.

War nur für mich selbst da.

Konnte mein Leben führen, wie es mir paßte.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier!

 

Acht Jahre sind eine lange Zeit.

Was ich alles lernte.

Wie ich mich selbst entdeckte, all´ das herausfand, was ich mag, kann und was ich zu leisten vermag.

Ohne ständige Hilfe und Hereinreden von außen.

Ich war und bin stolz auf mich.

 

Es kam, wie es kommen mußte.

Was zusammengehört, findet sich.

Manchmal eben erst nach manchen Lektionen, die man zu lernen hat!

 

Meine Liebe kam zurück.

Wir sind nun acht Jahre älter.

Jeder mit seinen eigenen Erfahrungen, Lektionen, Erkenntnissen.

Die Liebe hat gesiegt.

Amor hat noch einmal seine Pfeile abgeschossen.

Mitten in unser Herz.

Alte Liebe rostet nicht.

 

Nun wollen wir es erneut miteinander versuchen.

Es ist nicht mehr so viel Zeit übrig in unserem Leben.

Am Liebsten würden wir ab sofort jede einzelne Sekunde miteinander verbringen.

Aus Zwei mach Eins.

 

Ich merke, wie sehr mich diese letzten, mehr als acht Jahre prägten.

Ich kann fast alles alleine.

Bohren, schrauben, aufbauen.

Websites basteln, Steuererklärungen elektronisch erstellen…

Habe meine Gaben und Fähigkeiten vervollkommnet, usw.,usf.

Wie ich meine Ruhe genieße.

Meine Freiheit.

Mein breites Bett, das ich für mich habe.

Meine Fernsehsendungen, die ich sehen kann, ohne Rücksicht zu nehmen.

Meine Ess-, Schlaf-, Arbeits-, Lebensgewohnheiten, die sich im Laufe der Zeit ergaben und mir gefallen….

 

Und nun will ich mein Leben wieder teilen.

So viel und so oft es geht.

 

Da wird jemand um mich herum sein, der genauso seine Gewohnheiten hat, seinen Tagesablauf, seine Macken.

Das könnte mir ein wenig Angst machen.

Werde ich in alte Verhaltensweisen zurück verfallen und hauptsächlich sein Leben leben?

Wird unser Ego sich wieder durchsetzen?

Und so weiter.

 

Aber, dann sehe ich sein Gesicht vor mir.

Seine schönen Augen, die mich mit so viel Wärme und tiefer Liebe anstrahlen.

Und ein Lächeln umspielt meine Lippen.

Mein Herz öffnet sich weit und Liebe strömt zwischen uns hin und her.

Egal, wie weit entfernt wir uns voneinander aufhalten.

Ich merke, wie wir voller Güte sind und unsere warmen, weichen, schönen Gefühle uns nur eins denken lassen:

 

Was kann ich tun, damit es dem Anderen gut geht? 

 

Und so verschwinden die kleinen Ängste wie von selbst.

Wir finden Lösungen, die uns Beiden gefallen.

Fühlen uns wohl.

 

Wir wollen nur noch lieben,

Hand in Hand durch unser Leben gehen und

uns freuen.

Darüber, daß uns das Schicksal erneut zusammen führte.

Und daß wir endlich wieder vereint sind.

Denn, eine große Liebe zu finden und so glücklich sein zu können,

ist nicht selbstverständlich.

 

Daran wollen wir arbeiten.

Unsere Liebe wollen wir bewahren und ehren!

Das schaffen wir!

 

Danke Leben!